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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 3

1906 - München : Oldenbourg
2. Wohnsitze, Namen und Sprache, Herkunft des Bayernvolkes. 3 Zuletzt unter den vier großen deutschen Stämmen hat der bayerische seine heutigen Wohnsitze gewonnen und diese Tatsache bestimmt bereits ein gutes Stück seiner Geschichte. Schon beginnen sich die Wogen der Völkerwanderung zu glätten, schon hat im ganzen Westen und Nordwesten von Deutschland die bleibende Bevölkerung sich niedergelassen und Franken, Sachsen, Schwaben haben bereits eine Geschichte hinter sich, als die Bayern zuerst in ihren heutigen Wohnsitzen erscheinen. Etwa um 520 nennt den Baioarier die sogenannte fränkische Völkertafel, ein kahles Verzeichnis von Volksnamen, dem jedoch außer der ersten Nennung der Bayern auch der Umstand besonderen Wert verleiht, daß hier des Tacitus Scheidung der Germanen in Jngävonen, Jstävonen und Herminonen, genauer Erminonen, noch einmal wiederkehrt. Im Jahre 565 sodann spricht der Dichter Venantius Fortnnatus von dem Lande Baioarien, das er, von Italien zum fränkischen Könige Sigibert reisend, Mischen Inn und Lech durchwandert habe. Als eines Volkes, das zwischen Augsburg, dem Inn und den Alpen sitzt, erwähnt derselbe Venantius auch der Baioarier in seinem Lobgedichte auf den heiligen Martinus. Die ältesten Namensformen, die bei Schriftstellern und in Urkunden, seit dem 8. Jahrhundert auch in einheimischen Denkmälern auftreten, sind: Baioarii, Baiovarii, Baiuwarii, Baiuvarii, auch schon gekürzt: Bawarii und Bawari. In deutscher Sprache erscheinen zuerst in einer Wessobrunner Handschrift und in den romanisch-deutschen Kasseler Glossen, beide aus dem 8. Jahrhundert, die Namen Peigira und Peigirolant, wie denn im Munde der alten Bayern jedes b im Anlaut zu p verhärtet wurde. Über die Bedeutung dieses Namens kann kein Zweifel obwalten, wenn man sich der analog gebildeten Stammnamen Amsiwarii, Chatwarii, Ripuarii erinnert. Baiuwarii sind die Bewohner des Landes Baia oder Baias. Baias nennt der Geograph von Ravenna einen Teil des ausgedehnten Gebietes, das er nach seinem Hauptstrome als das Elbeland bezeichnet. Es ist dasselbe Land, das dem Tacitus Boihemum Heißt. Seine ältesten Bewohner in historischer Zeit waren die Bojer, ein keltischer Stamm. Als sie durch die Markomannen verdrängt wurden, gaben diese dem neugewonnenen Lande den Namen: das Heim der Bojer, Boioheim, Böheim, Böhmen, der noch Heute sowohl am Lande als an seinen jetzigen Bewohnern Haftet. Die Volksnamen Bayern und Böhmen haben also ursprünglich dieselbe Bedeutung: Bewohner von Böhmen. Noch im 5. Jahrhundert saßen die Markomannen in Böhmen. Im siebten zuerst begegnen dort die slavischen Ezechen, die aber wahrscheinlich schon früher, gleich nach dem Abzüge der Markomannen, eingedrungen sind; wenigstens läßt sich zwischen den letzteren und ihnen kein anderes Volk dort nachweisen. Die Bayern führen bei ihrem ersten Auftreten in der Geschichte rein deutsche Personennamen und rein deutsch sind ebenso die Ortsnamen, die sie ihren neuen Niederlassungen beilegen. Nur in Zeiten, denen das Licht der

2. Mittlere Geschichte - S. 61

1892 - Leipzig : Reisland
— 61 — lichen mitgebracht, durch deren Stimmen er sich die Oberhand zu verschaffen hoffte. Aber man kam überein, daß die Abstimmung nicht nach Köpsen, sondern nach Nationen (der deutschen, französischen, englischen und italienischen) erfolgen sollte. Zuerst drangen die Deutschen, Franzosen und Engländer darauf, daß alle drei Päpste abdanken sollten. Johann mußte sich dazu verstehen, aber plötzlich entwich er aus der Stadt. Da enstand eine allgemeine Bestürzung. Aber Sigismund beruhigte die Versammlung und brachte den Beschluß zustande, daß die Kirchenversammlung über dem Papst stehe. Der flüchtige Johann wurde eingefangen und nun als schändlicher Verbrecher (er war früher Seeräuber gewesen) abgesetzt. Herzog Friedrich von Österreich, der ihm zur Flucht verhelfen hatte, wurde in die Reichsacht erklärt und mußte, von feinen Feinden hart bedrängt, die Gnade des Kaisers anflehen. Sigismund und die Deutschen schlugen nun vor, vor der Wahl des neuen Papstes die Kirchenverbesserung vorzunehmen. Die Italiener aber brachten es dahin, daß vorher ein neuer Papst gewählt wurde. Dieser war Martin V., ein gewandter und entschlossener Mann. Derselbe hintertrieb alle Verbesserungsversuche. Er schloß mit den einzelnen Nationen besondere Verträge (Konkordate) und löste 1418 die Versammlung auf. Er verließ Kostnitz mit aller Pracht feiner Würde; der Kaiser führte feinen weißen Zelter, Fürsten hielten die Zipfel der Scharlachdecke des Pferdes, Grafen trugen einen Thronhimmel über ihm. So stellte das Konzilium zwar die Einheit der Kirche wieder her, aber eine Abstellung der kirchlichen Mißbrauche brachte sie nicht. Während des Konzils erhielt der Burggraf von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, in dankbarer Anerkennung der großen Verdienste, welche er sich um Kaiser und Reich erworben hatte, am 30. April 1415 die Mark Brandenburg mit der Kurwürde erb- und eigentümlich. Dieser Friedrich ist der Stammvater der Könige von Preußen. 1423 erhielt nach dem Aussterben des sächsischen Kurhauses Friedrich der Streitbare, Markgras von Meißen, das sächsische Kurfürstentum. Von ihm stammen die sächsischen Regenten ab. Sigismund starb 1437, ohne Nachkommen zu hinterlassen. 2. Hutz und der Hussitenkrieg. Johann Huß war 1373

3. Die Supplingenburger - S. 18

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 18 — unter ihren eigenen Fürsten fortan nach ihren eigenen Gesetzen zu leben, und sie lohnten die Milde, mit welcher sie behandelt wurden, mit treuer Anhänglichkeit an die sächsischen Herzoge, als deren Vasallen sich die christlichen Wendenfürsten bekannten. Unter den Nachfolgern Ottos des Großen wurde das eroberte Gebiet, wenn auch nicht wesentlich vergrößert, so doch behauptet; als aber das fränkische Geschlecht der Salier die Kaiferwürde erlangte, gingen bei den steten Fehden im Reiche nach und nach wieder weite Strecken des eroberten Gebietes an die heidnischen Stämme verloren; denn die Nachkommen Hermann Billungs waren nicht imstande, ohne Hülfe des Reiches dem steten Andrang der wendischen Völker zu widerstehen. Unter der Regierung Ordnlfs und feines Sohnes Magnus, der letzten Fürsten ans dem Hause der Billunger, drangen die Wenden sogar bis gegen die Elbe vor und bedrängten ihre Brüder, die christlichen Obotriten und Zirzipaner. Schon zitterten die deutschen Völker links der Elbe abermals vor dem Feinde, den sie einst besiegt hatten und völlig gebrochen glaubten; denn die säst ununterbrochene Zwietracht im Reiche ließ es nicht zu, daß mit genügender Macht ihnen entgegen getreten wurde. Während dieses zweifelhaften Zustandes starb im Jahre 1106 Herzog Magnus Billung, ohne einen Sohn zu hinterlassen, und der Graf Lothar von Supplingenburg wurde, wie wir schon wissen, mit dem erledigten Herzogtum Sachsen belehnt. Der neue Herzog beschloß, es sich zur Aufgabe zu machen, das wankend gewordene Ansehen der Sachsen in dem Lande jenseits der Elbe wieder zu festigen und so ein würdiger Nachfolger des edlen Geschlechtes der Billunger zu werden. Er ließ daher dem Obotritenfürsten Heinrich wissen, daß er bereit sei, ihm thatkräftige Hülfe zu gewähren in dem Kampfe gegen feine heidnischen Stammesgenossen und Nachbarn, und mit sächsischen Hülsstruppen unternahm dieser es, die schöne und waldreiche Insel Rügen, welche von den zum wendischen Stamme gehörenden Ruganen bewohnt wurde, für sich und

4. Die Burgfrau von Ahlden - S. 68

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 68 — zum dortigen Kriegsschauplätze und fand freudige Aufnahme. Man hört oft sagen, daß Spanien das Land des Weines und der Gesänge ist; das mag sein, aber Ungarn ist es nicht weniger. Ewig unvergeßlich werden mir die Tage sein, die ich dort in diesem wunderbaren Lande zubrachte, in dem Lande, welches wohl auf jeden, der es zum ersten Male durchreist, einen nnverlöschbaren Eindruck macht wegen der schroffen Gegensätze, die ihm überall entgegentreten. Die großen, volkreichen Städte, die weiten, weiten, nur von Hirten und ihren Herden bewohnten Pußten, die prächtigen Magnatensitze, und daneben, fast in unmittelbarer Nähe, die elenden Lehmhütten der Landleute, die sanften Hohen, wo die dunkle Traube zwischen grünen Blättern winkt, die schneebedeckten Gipfel der Karpathen, die großen Ströme und die spiegelglatten Seen, alles das war mir neu und fremd. Wohl war ich Soldat, aber ich hatte mir ein offenes Auge bewahrt für meine Umgebung, und so sah ich manches, über welches der Blick meiner Kameraden achtlos hinwegschweifte. Aber nicht die eigenartigen Reize der Landschaft waren es allein, die mich fesselten; nicht minder anziehend war für mich die Verschiedenheit der Bewohner des Landes, Magyaren und Deutsche, Kroaten, Slowaken und Ruthenen bewohnen dasselbe in buntem Gemisch, und zwischen ihnen umher zieht der heimatlose Zigeuner, bald hier, bald dort sein Lager aufschlagend. Und alle diese Völker, verschieden an Sprache, Sitte und Religion, bieten dem aufmerksamen Fremden eine nie versiegende Quelle geistiger Anregung. Ich habe mich von keinem dieser Völker fern gehalten, denn es lag mir daran, sie alle in ihrem eigenen Heim kennen zu lernen. Ich bin ein Gast gewesen in den stolzen Magnatenpalästen und in der soliden Häuslichkeit des Deutschen; ich habe mich aber auch nicht gescheut, in der Hirtenhütte auf der Pußta und unter dem luftigen Zeltdache des Zigeuners Einkehr zu halten — und, meine Freunde, geschadet hat es mir nicht, sondern es hat mir Erinnerungen verschafft, an denen ich mein ganzes Leben zehren kann, und sollte es hundert Jahre währen.

5. Griechische Geschichte - S. 10

1882 - Nördlingen : Beck
10 Tie Pelasger. selbst entsprossen" erklärten. Jetzt steht fest, daß die Griechen in ihr Land ans Asien eingewandert sind. Dort hatte sich zwischen den Nordabhängen des Himalayagebirges und dem kaspischen Meere ein großes Volk entwickelt, das aber im Laufe der Zeiten sich in mehrere unter dem Namen der arischen Völkerfamilie zusammengefaßte Völkerschaften spaltete, indem eine Auswanderung teils uord- und ostwärts nach dem heutigen Iran und Indien, teils westwärts nach Europa erfolgte. Zu diesen aus Asien nach Europa Gewanderten, welche die Vorfahren der meisten gegenwärtig diesen Weltteil bewohnenden Völker, mich unseres deutschen Volkes sind, gehören auch die Stämme, welche auf der wohl von den meisten Zügen eingeschlagenen Straße nördlich vom Kaukasus und dem politischen Meere nach Europa gelaugt, dort sich von den übrigen trennten und die Halbinsel südlich vom Balkangebirge in Besitz nahmen, während die anderen Züge weiter nach Westen vordrangen. Diese Einwanderer, Pelasger genannt, sind die Stammväter des griechischen Volkes. Welche Bevölkerung dieselben in dem Lande angetroffen haben, ist eine viel erörterte Streitfrage, wie auch die Ansichten über die Pelasger selbst uach allen Leiten auseinander gehen. Die einen lassen jene ältere Bevölkerung semitischen Ursprungs sein, andere sprechen von illyrischen Völkerschaften, was bei der Zugehörigkeit der Illyrier zu der arischen Völkerfamilie auf eine frühere Einwanderung derselben zu schließen nötigte, wieder andere rechnen jene Ureinwohner zu den nichtarischen Iberern, ans deren Sprache Die der heutigen Basken in Spanien zurückzuführen ist. Doch sei dem wie ihm wolle: der eingewanderte Stamm der Pelasger war so stark und brachte aus seiner Heimat eine bereits so weit entwickelte Kultur mit, daß er die im Lande ansässige Bevölkerung teils verdrängte, teils als der geiltig überlegene Teil in sich aufnahm. Andererseits ist nicht zu verkennen, daß durch den Verkehr mit semitischen Völkerschaften auch die Bildung der Pelasger eine wesentliche Förderung erfuhr: insbesondere sind die Phönicier in vielen Dingen, besonders technischer Art, die Lehrmeister derselben gewesen. Die späteren Griechen sprachen im Anschluß au diese Einflüsse ohne Sachkenntniß viel von Einwanderungen ans dem Orient nach Griechenland: sie ließen Theben von dem Phönicier Kadmns, Athen von dem Ägypter Kekrops, Argos von Danaos ans Ägypten begründet sein und den Peloponnes durch das kleiuasiatische Fürstenhaus der Tauta-lideu beherrschen. Aber diese Sagen, zum Teil erst in verhältnismäßig später Zeit entstanden, stellen den Einfluß des Auslands wohl als zu bedeutend dar: die griechische Kultur ist trotz der orientalischen Einwir-

6. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 162

1846 - Aachen : Benrath
162 chungen erfahren, daß man sie nach ihrer Körperbildung in meh- rere Gruppen, unedel „Mcnscheuracen", getheilt hat. Solcher in Farbe, Haupthaar und Kopfbildung stark von einander abwei- chender Typen sind fünf: 1. Die Kankasier, von mehr oder weniger weißer Farbe mit rothen Wangen, langem, weichen, nußbraunen Haar ^das aber einerseits iu's Blonde, andererseits in's Schwarze übergeht) und einer schönen Kopf- und Gesichtsbildung. Dahin gehören: die Europäer (ausgenommen die Lappen), ferner die westlichen Asiaten diesseits des Obflusses, des kaspischcn Meeres und des Ganges, nebst den Nordafri- kanern. 2. Die Mongolen, meist weizengelb, mit wenigem straffen, schwarzen Haar, enggeschlitzten Augenliedern, plattem Ge- sicht und seitwärts vortretenden Backenknochen. Zu ihnen : die Lappen, Eskimo's und die übrigen Asiaten. 2. Die Aethiopen, mehr oder weniger schwarz, mit dichtem, schwarzen, krausen Haar, vorwärts gezogenen Kinnbacken, wulstigen Lippen und stumpfer Nase. Afrikaner. 4. Die Amerikaner, meist lohfarben oder zimmtbraun mit schlichtem, straffen, schwarzen Haar und breitem aber nicht plattem Gesicht, sondern stark gezeichneten Zügen. Dazu: Die Amerikaner mit Ausnahme der Eskimo's. 5. Die Malaien, von brauner Farbe, mit dichtem, schwarz- lockigen Haarwuchs, breiter Nase und großem Mund. Auf Malaka und den Südseeinscln. Der Mensch kommt nackend auf die Welt und bliebe es fein Lebenlang, wenn nicht Schamgefühl, Kälte, Hitze und Nässe ihn dazu nöthigten, sich mit einer schützenden Decke oder Beklei- dung zu versehen. Durch dieses künstliche Kleid, welches er mehr oder weniger geschmackvoll einrichtet, kann er die verschiedensten Erdgegenden bewohnen, der Kälte und Hitze trotzen, In den kalten Zonen hüllt er sich in Pelzwerk, oder in Thierfclle und Wollentuch; in der heißen kleidet er sich in leichte Somnierstoffe von Seide und Baumwolle, oder er geht fast ganz unbekleidet einher; und in den gemäßigten Klimaten tragt er in, Som- mer diese, im Winter jene Kleidung.

7. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 168

1846 - Aachen : Benrath
i >8 men zogen nach Afrika hinüber, wo gegenwärtig viele hundert Nölkerstämme mit verwandten, aber doch verschiedenen Sprachen wohnen. Japhet zog nach Griechenland und seine Abkömmlinge verbreiteten sich nach und nach über ganz Europa und einen groß- ßen Theil Asiens. Sem blieb in Asien und seine Nachkommen die Semiten, verbreiteten sich sehr weit. Bis jetzt sind ungefähr 860 verschiedene Sprachen bekannt geworden: 53 in Europa, 153 in Asien, 115 in Afrika, 422 in Amerika und 117 in Australien. Man unterscheidet Hanplsprachen, die einander fremd sind, und verwandte, die mit einer oder mit mehreren andern Spra- chen viel Aehnlichkeit haben. Die Deutsche, Lateinische, Griechi- sche, Hebräische, Slavische, Russische, Polnische sind Haupt-, die Deutsche, Holländische, Dänische, Isländische, Schwedische und Englische verwandte Sprachen. Solche, die sich nur mehr in Schriften vorfinden, wie die Lateinische, Hebräische, Altgriechische, heißen tvdte, diejenigen, welche noch mündlich in Ausübung sind, nennt man lebende Sprachen. Fast jede Sprache hat auch wieder inehrere Sprechweise», Mundarten und D i alekte, welche mitunter so bedeutende Abweichungen zeigen, daß .Personen aus verschiedenen Provinzen eines und desselben Volksstaninies sich nicht einmal verstehen können. Wie viele Mundarten hat unsere Muttersprache, die Deutsche, nicht! Der Aachener, Berliner, Wiener, Schlesier, Tyroler, Clever, Schweizer, Baier, Sachse, Schwabe, werden sie sich in ihrer Mundart alle, die doch sonst dieselbe Schriftsprache (Büchersprache) haben, gleich verstehen? Ich glaube nicht. Eine interessante Vergleichung der abweichend- sten deutschen Mundarten jetziger Zeit entnehme ich aus „Hurrels Grnndlchrcn der deutschen Sprache," in welcher das Gleichniß vom Säemanne zu Grunde gelegt ist. 1. Mundart zu Hermannftadt in Siebenbürgen. Hieret za, seh, et gang an Sämann ans za säen. And eö be- gaf sech, cndem er säte, fiel cpas an da Wieg; da kämmen da Vi-egol ander dem Hemel, and sraßans uf. Epas fi-el en dat Stinige, da es net viel Jrde hatte, and geng bald uf, darem, da et net tefe Jrde hatte.

8. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 179

1846 - Aachen : Benrath
179 derselben als Götter verehren und anbete». Lolche Volker, welche nicht einen Gott, sondern viele (Götzech verehren, nennt man Heiden. Sie sind in einer bedauernswürdigen Unwissenheit befangen und in die schrecklichsten Irrthümer gesunken. Sie sind entweder : a. Fetisch-Anbeter, wenn sie Gegenstände der Erde, als: Steine, Baume, Thiere, Feuer ic. göttlich verehren; oder b. Ztern-Anbeter, wenn sie Sonne, Mond oder Sterne als Götter anbeten; oder c. Helden-Anbeter, wenn sie ausgezeichneten Männern göttliche Ehre erweisen; oder d. Bilder-Anbeter, wenn sie ihre Gottheiten in Sinnbil- dern verehren. Zn denen, welche nur einen Gott verehren und eine grossen-, barte Religion erkennen, gehören : die Inden, die Muhame- vaner und die Christen. Die Christen bekennen sich entweder zur katholischen, nicht unirt-griechischen oder evange- lischen (protestantischen) Kirche. Die letztere spaltet sich wieder in die lutherische, in die reformirte oder kalvini- sche Kirche und in die bischöfliche oder englische Hochkirche. Besondere religiöse Christengesellschaften sind die Menoniten oder Wiedertäufer, die Quäker und die Herrnhuter oder evangelischen Brüder. Wiederholttngsfragett. Woraus besteht der Mensch? — Kann ein purer Geist die ir- dischen Güter benützen? — Wessen bedurfte er dazu? — Wodurch nimmt die Seele das Sichtbare? — das Hörbare? — das Riechbare? — das Schmeckbare? — das Fühlbare wahr und in sich auf? — Kann auch das' Thier sehen, hören, fühlen, schmecken und riechen? — Besitzt das Thier Freiheit? Ist es der Vervoll- kommnung fähig, wie der Mensch? — Erkennt es seinen Schöp- fer? — Hat es' eine vernünftige Seele? — Welche Erdtheile kann der Mensch bewohnen? — Wodurch wird ihm die Besitz- nahme erleichtert? — Nährt er sich bloß von Pflanzen? oder bloß von Thieren? — Wovon nährt sich der Küstenbewohner? — Der

9. Die neue Zeit - S. 33

1877 - Leipzig : Brandstetter
33 austauschten, mit denen er am 31. Juli 1501 glücklich in Lissabon anlangte. Das große Land Brasilien ward aber von den Portugiesen wenig geschätzt, denn sie fanden hier wohl einen fruchtbaren Boden, aber wenig kostbare Handelsartikel und weder Gold noch Silber. Erst im Jahre 1695 entdeckten sie reiche Goldlager und 1730 Diamanten, die auf der ganzen Erde nicht so schön und groß gesunden wurden. 2. Las Kasas. Die Spanier, welche ihrerseits das Goldland auch noch nicht gesunden hatten, mißbrauchten die unglücklichen Indianer auf den Inseln, 'indem lie dieselben zwangen, ihnen den fruchtbaren Boden anzubauen. Sie wollten nun durch die Arbeit der Wilden reich werden. Besonders pflanzten ^Zuckerrohr, welches auch jetzt noch der vorzüglichste Reichthum der westindischen Inseln ist. Die Indianer aber waren schwächlich und der Arbeit nicht gewohnt; unter den Schlägen ihrer grausamen Herren starben sie so schnell dahin, daß von einer Million Menschen auf Hispaniola nach 15 Jahren kaum noch 60,000 Übrig waren. Noch unmenschlicher verfuhr man gegen Diejenigen, welche sich der Herrschaft der Spanier zu entziehen suchten; man hetzte Hunde auf die Nackten, hieb mit Schwertern auf sie ein oder schoß sie mit Flintenkugeln nieder. Ihre Kaziken aber verbrannte man gewöhnlich zur Warnung bei langsamem Feuer Und diesen Greueln sahen Priester der Lehre Jesu nicht blos ruhig zu, sondern ermunterten wohl gar dazu, wenn die armen Menschen nicht vor einem ^uziftx niederfielen oder den christlichen Glauben nicht herbeten wollten. Doch es gab auch einige edle Männer unter den Geistlichen Besonders eiferte ein ehrwürdiger Dominikaner, Bartholomäus de las ßafas, gegen die unmenschliche Behandlung der Indianer. Er selbst gab seine Sklaven frei, da man aber auf seine Ermahnungen nicht hörte machte er mehrere Reisen nach Spanien, um den König und seine Räthe f r^r.en- gelang ihm auf kurze Zeit; aber bald wußten es die habsüchtigen Europäer durch Bestechungen bei Hose wieder dahin zu bringen daß Alles beim Alten blieb. Freilich war die schwierige Frage, welche Menschen man statt der Indianer zur Arbeit nehmen sollte. Da kam der edle Kasas aus den Gedanken, anstatt der schwächlichen amerikanischen Race lieber die an Arbeit mehr gewöhnte und muskelkräftige Negerrace zur Arbeit zu verwenden. Das fand man denn auch bald so vortheilbatt daü Ür°n me^r al§> 20,000 schwarze Sklaven aus Afrika nach Amerika^übergebracht wurden. Die Last, welche Kasas dem einen Erd-theile abnehmen wollte, ward nun dem andern aufgebürdet. Uebrigens und vemuft O^ bdc U;m die unglücklichen Neger als Sklaven getauft 3. Vasko Nuunez de Balboa. _ Balboa war ein roher Mensch von gemeiner Herkunft; aber auf einer « i L , ac$arien entroicmte er s° ausgezeichnet- Beweise Grub e, Geschichtsbilder. Iii.

10. Erdkunde - S. 24

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 24 — 3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide- zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen Hautfarbe. 4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau- kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord- amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über. 5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre Haare sind meist straff und lang. Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni- sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor- herrschend geworden sind. Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.) Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer- afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt- schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden. Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen- geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden. Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem Teile der hinterindischen Halbinsel.
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